Forschungsgruppe Informationstechnik
Die Arbeitsgruppe 'Informationstechnik' beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Übertragungskonzepten und Codierungsverfahren für Kommunikationssysteme. Dabei konzentrieren sich die Forschungsaktivitäten primär auf die physikalische Übertragungsschicht und die Sicherungschicht (OSI-Schichten 1 und 2). Mit Hilfe aktueller Codierungsverfahren kann heute prinzipiell die Kanalkapazität von drahtgebundenen wie auch drahtlosen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen erreicht werden. Bei der praktischen Umsetzung aufwandsgünstiger Algorithmen besteht allerdings noch Optimierungsbedarf. Aktuelle Arbeiten beschäftigen sich daher mit praktikablen Übertragungs- und Codierungsverfahren, Mehrantennensystemen und entsprechenden Detektionsalgorithmen. Aktuell ist die räumliche Modulation ein wichtiger Forschungsgegenstand.
Sensornetze spielen in vielen unterschiedlichen Anwendungsgebieten wie Ambient Assisted Living, intelligenten Städten oder den Umweltwissenschaften eine immer wichtigere Rolle. Obwohl die Informationstheorie sich bereits viele Jahrzehnte mit verteilten Kompressionsverfahren beschäftigt, sind in diesem Gebiet noch viele Fragestellungen offen. Die Arbeitsgruppe 'Informationstechnik' beschäftigt sich hier beispielsweise mit der verteilten Kompression aus informationstheoretischer Sicht, untersucht die Vorteile (partieller) Kooperation und sucht nach praktischen Implementierungsmöglichkeiten.
Neben den theoretischen Arbeiten entwickelt die Arbeitsgruppe ferner einen echtzeitfähigen MIMO-Hardware-Demonstrator. Basierend auf Ettus-Boards X410 und einer TMYTEK-Frequenerweiterung in den Frequenzbereich von 29 GHz sollen Laborexperimente für Forschung und Lehre aufgebaut werden. Sie basieren auf der Gnuradio-Plattform und Python.
Als neues Forschungsgebiet ist seit ein paar Jahren die Signalverarbeitung für medizinische Anwendungen hinzugekommen. Konkret wird an Schätzalgorithmen gearbeitet, um mit Hilfe nichtinvasiver Messmethoden wie der Elektroimpedanztomographie hämodynamische Parameter wie Blutdrücke oder das Schlagvolumen des Herzens zu ermitteln. Dabei spielen datengetriebene Algorithmen und die Aufbereitung der Messdaten eine wesentliche Rolle.
Arbeitsgebiete
- Drahtlose Kommunikationssysteme
- Informationstheorie
- Fehlerkorrigierende Codierung
- Ein- und Mehrträgerverfahren
- Multiple-Input Mulitple-Output-Systeme (z.B. Mehrantennensysteme, räumliche Modulation)
- Compressed Sensing, Approximate Message Passing Algorithmen
- Signalverarbeitung für Elektroimpedanztomographie
Kommunikationsnetze
- Labor für Kommunikationssysteme ComLab